Fragt man in Europa, was wertvolle Sportvereine oder -unternehmen sind, so ist die Antwort vermeintlich klar: Es sind die Fussball-Clubs aus den grossen europäischen Ligen. In den USA würde diese Antwort jedoch ganz anders ausfallen: Dort schalten Millionen von Amerikanerinnen und Amerikanern ihren Fernseher ein, wenn es um American Football geht. Keine andere Sportart als die National Football League NFL und ihr Finalspiel, der Super Bowl, generiert eine höhere Einschaltquote. Das bleibt so, auch wenn es noch andere grosse Sportmeisterschaften im Land gibt: Basketball und Baseball.

Ganz allgemein befragt Gallup die amerikanische Bevölkerung seit 1937 nach ihrer Lieblingssportart – und seit einem halben Jahrhundert sind sich die amerikanischen Sportfans ziemlich einig: Football is King, seit diese Sportart 1972 erstmals den Spitzenplatz von Baseball übernommen hatte. Währenddessen befindet sich Baseball auf dem Abstieg – nur 9 Prozent aller Befragten gaben ihn 2017 als Lieblingssport an. Das war der niedrigste Wert in 80 Jahren. Ebenfalls an Terrain verloren hat Eishockey: Bis 2012 hatte dieser Sport zuverlässig den vierten Platz der vier grossen Mannschaftssportarten eingenommen. Doch ausgerechnet der europäische und südamerikanische Importsport Fussball hat seither diesen Platz erobert.

30 von 50 der wertvollsten Teams gehören zur National Football League 
Von den 50 wertvollsten Sportunternehmen der Welt sind laut Forbes-Ranking 2022 30 NFL-Teams. Die Dallas Cowboys führen die Liste als wertvollstes Team der Welt mit einem geschätzten Wert von rund 8 Milliarden Dollar an – 1,6 Milliarden Dollar mehr als die zweitplatzierten New England Patriots. Auf Platz drei folgen die Los Angeles Rams. Alle NFL-Teams auf der Liste zusammengenommen sind sage und schreibe 136,8 Milliarden Dollar wert.

Auf Rang 4 folgt die erste Baseball-Mannschaft: die New York Yankees, gleichauf mit ihren Football-Kollegen der New York Giants. Auf Rang 6 liegen die New York Knicks, das erste Basketball-Team, mit einem Wert von 5,6 Milliarden Dollar. Auf Platz 10 landen die Los Angeles Lakers, eine der in Europa bekannteren Basketball-Mannschaften. Ihr Wert: 5,5 Milliarden Dollar.

Chelsea FC nur auf Rang 50 
Die wertvollste Fussballmannschaft weltweit ist Real Madrid. Der Wert der Königlichen aus Spanien wird auf 5,1 Milliarden Dollar geschätzt. Das reicht für Platz 13. Und auf Platz 15 landet der ewige Rivale aus Barcelona: Der FC Barcelona hat gemäss der Rangliste einen Wert von 5 Milliarden Dollar. Anders als alle besser Platzierten, gehören diese beiden Vereine noch immer ihren Mitgliedern. Mit Manchester United, das einen Wert von 4,6 Milliarden Dollar aufweist, befindet sich noch ein europäischer Fussballclub unter den ersten 20. Wobei der Club der US-amerikanischen Familie Glazer gehört. Schliesslich platzieren sich mit Liverpool (Platz 22; 4,45 Mia. Dollar), Bayern München (Platz 23; 4,28 Mia. Dollar) und Manchester City (Platz 24; 4,25 Mia. Dollar) noch drei europäische Fussballclubs unter den ersten 30. Paris Saint-Germain landet auf Platz 48 (3,2 Mia. Dollar) und ist damit gleich viel wert wie die Brooklyn Nets, einem weiteren NBA-Verein. Deswegen bleibt für den FC Chelsea nur Platz 50, mit einem Wert von 3,1 Mia. Dollar.

Der Wert eines Teams basiert auf den Unternehmenswerten (Eigenkapital plus Nettoverschuldung), dem wirtschaftlichen Potenzial des Stadions sowie die aus regionalen Sportnetzen zu erwartenden Lizenzgebühren. Bei den Bewertungen wurden jedoch die Beteiligungen der Teams an anderen sportbezogenen Vermögenswerten wie regionale Sportsendern, anderen Sportligen und gemischt genutzten Immobilienprojekten nicht berücksichtigt.

Glossar:
NFL: National Football League, US-amerikanische Profiliga im American Football
MLB: Major League Baseball, nordamerikanischer Baseball-Verband
NBA: National Basketball Association, nordamerikanische Basketballliga
UEFA: Union der Europäischen Fussballverbände, Dachverband des Fussballs in Europa

Quellen:
The World’s 50 Most Valuable Sports Teams 2022 (forbes.com)
Fivethirtyeight 

«Wir wissen alle, was zu tun wäre. Nur: Wir machen es nicht»

Früher hat Karen A. Tramontano im Weissen Haus US-Präsident Bill Clinton beraten. Heute setzt sie sich als Lobbyistin unter anderem für die Ärmsten ein.

Schweiz als Vorreiterin in der KI: Warum hier die Zukunft entsteht

Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft soll Vertrauen in die Technologie und ihre Regulierung stärken.

«Es war schon ein steiler Einstieg»

Martin Tschirren verrät, wie er als neuer Chef des Bundesamtes für Wohnungswesen ins kalte Corona-Wasser geworfen wurde – und warum er nicht unterging.

Was Pfizer, SpaceX und Epic Games besser machen

Ranking der weltweit innovativsten Unternehmen im Corona-Jahr 2020.

Weshalb die Flut an negativen News auf die Psyche schlägt

Drei Tipps, um der Weltuntergangsstimmung zu entkommen.

«Jedes Departement hat seine Kultur»

Was verbindet das Verteidigungsdepartement VBS mit dem Verkehrs- und Energiedepartement UVEK, wo liegen die Unterschiede? Toni Eder kennt beide als Generalsekretär.

«Neu ist sexy und einfacher zu verkaufen»

FDP-Generalsekretärin Fanny Noghero erklärt, warum es ihr Kollege von der GLP viel einfacher hat und weshalb Petra Gössi gut für das Image der Partei ist.

«Da müsste die Frauenallianz spielen»

Die grünliberale Berner Nationalrätin Melanie Mettler ist Co-Präsidentin der Frauengruppe im Parlament. Sie erklärt, warum die Pensionskassenreform für ihre Klientel wichtig ist.

Künstliche Intelligenz und Metaverse: Das müssen Sie wissen

Was wird der Einzug von Supercomputern für das Metaverse und die virtuelle Realität bedeuten - und wie können wir verantwortungsvoll damit umgehen?

wpChatIcon
wpChatIcon