Es führt kein Weg daran vorbei: Wenn die Sommer auch hierzuland immer heisser werden, müssen wir neue Gegenstrategien entwickeln, wie etwa Aufforstungen in den Städten. (Foto: Shutterstock)

Wer im Juli 2024 Ferien an den Mittelmeer-Stränden verbracht hat, konnte die unerträgliche Hitze spüren. Die Temperaturen stiegen auf extreme Werte, die Schattenplätze wurden rar, und die Brisen vom Meer boten kaum noch kühlende Erleichterung, weder am Tag noch in der Nacht. Diese Hitze war kein Zufall, sondern Teil einer globalen Entwicklung: Der Juli 2024 war der heisseste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1850, wie aus dem aktuellen Global Climate Report der US National Centers for Environmental Information (NCEI) hervorgeht.

Der Bericht zeigt, dass die globale Durchschnittstemperatur im Juli 2024 um 1,21 °C über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts lag. Es war der 14. Monat in Folge, in dem ein neuer Temperaturrekord aufgestellt wurde – eine Serie, die die bisher längste Phase von Mai 2015 bis Mai 2016 übertrifft. Besonders betroffen waren Afrika, Europa und Asien, wo die Temperaturen auf Rekordhöhen kletterten. Hitzewellen überzogen den Mittelmeerraum, von Italien bis Griechenland, und führten zu Hunderten von Todesfällen, die direkt auf die extreme Hitze zurückzuführen sind.

Auswirkungen auf die Schweiz 
Auch die Schweiz blieb nicht von den Auswirkungen der globalen Erwärmung verschont. In Zürich wurden im Juli 2024 rekordverdächtige 36,5 °C gemessen – die höchste Julitemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Schweizer Seen verzeichneten Rekordtemperaturwerte. In den Alpen schmolzen die Gletscher schneller als je zuvor, was langfristig nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch die Wasserversorgung und den Tourismus beeinträchtigen könnte.

Gesundheitliche Risiken
Die gesundheitlichen Folgen solcher Hitzewellen sind gravierend. Bereits im Hitzesommer 2022 starben in Europa über 60’000 Menschen an den Folgen extremer Temperaturen. Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigt, dass 37 % der hitzebedingten Todesfälle zwischen 1991 und 2018 auf den Klimawandel zurückzuführen sind. In der Schweiz leiden besonders ältere und vulnerable Bevölkerungsgruppen unter den extremen Bedingungen. Doch die Gefahren gehen über direkte Hitzebelastungen hinaus: Wärmere Temperaturen begünstigen auch die Verbreitung von Krankheitserregern wie etwa Malaria-Mücken, die sich in wärmeren Klimazonen schneller vermehren.

Anpassung an die neue Realität
Angesichts der sich verschärfenden Lage suchen Städte weltweit nach Lösungen, um die Auswirkungen extremer Hitze zu mildern. In Athen wird ein römisches Aquädukt restauriert, um das umliegende Gebiet zu bewässern und die Temperaturen zu senken. Sevilla entwickelt das weltweit erste System zur Benennung und Kategorisierung von Hitzewellen, basierend auf deren gesundheitliche Auswirkungen.

Auch die Schweiz reagiert auf diese Herausforderung: Genf und andere Städte starten Aufforstungsprojekte, um sogenannte Hitzeinseln zu reduzieren. Diese Massnahmen sollen nicht nur die Temperaturen senken, sondern auch die Luftqualität verbessern und das städtische Mikroklima stabilisieren.

Der Blick nach vorn
Der Sommer 2024 ist ein klares Zeichen dafür, dass der Klimawandel keine ferne Bedrohung mehr ist, sondern bereits jetzt das Leben von Millionen Menschen beeinflusst. Die anhaltenden Rekordtemperaturen verdeutlichen, dass Massnahmen dringend erforderlich sind, um die schlimmsten Auswirkungen der Erderwärmung zu verhindern. Anpassungsstrategien wie die Begrünung von Städten und die Wiederherstellung alter Wassersysteme sind nur der Anfang. Doch ohne eine umfassende Reduzierung der Treibhausgasemissionen und den globalen Übergang zu nachhaltigerer Lebensweise wird es schwierig, die rasante Erwärmung unseres Planeten einzudämmen.

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