Kluge Köpfe: Mark Zuckerberg (links) und Elon Musk. (Bild: Guillaume Paumier, CC-BY / Steve Jurvetson, Flickr)

Wird die künstliche Intelligenz unser Leben nun wirklich radikal umkrempeln? Ist es gar eine Technologie, die unsere eigene Existenz bedroht, weil die künstliche Intelligenz die menschliche bald übersteigen wird? Werden sich menschliche und künstliche Intelligenz tatsächlich gegenseitig befruchten, wie der Futurist Ray Kurzweil überzeugt ist und die Gleichstellung beider Arten von Intelligenz auf das Jahr 2029 voraussagt? Oder ist Artificial Intelligence (AI) bloss ein technologischer und wissenschaftlicher Hype, ein Science-Fiction-Märchen?

Zwei Visionäre – zwei Ansichten
In den USA wird heftig darüber debattiert. Nun schalten sich zwei der weltweit bekanntesten Technologen, Visionäre und Konzernchefs lustvoll und engagiert in die Debatte ein: Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX, sowie Mark Zuckerberg, Chef von Facebook. Interessanterweise haben beide unterschiedliche Ansichten über künstliche Intelligenz, was zeigt, dass niemand genau weiss, was sich erstens hinter diesem Konzept verbirgt und was zweitens dessen Auswirkungen und Folgen sind.

Das US-Magazin «Vanity Fair» hat in einem Bericht die beiden vorherrschenden Denkschulen und Ansätze analysiert: Dabei gibt es einerseits die Puristen oder die «Literalisten», welche Intelligenz wirklich als Intelligenz interpretieren, andererseits gibt es die Generalisten. Während Musk ein «Literalist» ist, gehört Zuckerberg zu den Generalisten.

Nützliche Helfer im Alltag
Für Musk hat es noch nichts mit künstlicher Intelligenz zu tun, wenn gewisse Funktionen in einem Haus wie das Ausschalten des Lichts und das Einstellen der Temperatur automatisch und durch einen digitalen Assistenten oder Butler wie Zuckerbergs Jarvis ausgeführt werden. Dabei werden mündliche oder schriftliche Befehle von einem Spracherkennungs-Algorithmus erkannt und verarbeitet. Dadurch entsteht eine Interaktion mit dem Menschen und zum Schluss ein Entscheid wie zum Beispiel: Licht ein oder Licht aus, beziehungsweise Temperatur auf 21,5 Grad.

Zahlreiche dieser virtuellen persönlichen Assistenten wie Siri, Cortana, Google Assistant oder Alexa sind heute in der Lage, aus Stimmen, Texten, Codes oder Ideen Befehle zu initiieren. Diese verschiedenen Softwares sind in der Lage, mittels einer Interaktion zwischen Mensch und Maschine unsere Bedürfnisse zu erkennen oder in einer Vielzahl von Daten die gewünschte Antwort zu finden, beispielweise in Form eines Wikipedia-Eintrags.

Selbstlernende Systeme
Das ist zwar sehr praktisch und bequem, es kann auch unser Wohlbefinden und unsere Arbeit enorm steigern, es ist jedoch nicht das, was den Puristen unter den AI-Forschern wie Musk vorschwebt. Für sie ist künstliche Intelligenz erst dann wirklich intelligent, wenn ein Algorithmus in der Lage ist, eine Aufgabe ohne jegliche menschliche Interaktion von sich aus zu erfüllen. Beispielsweise ein Fahrzeug, das selbstständig – also ohne Fahrer – von A nach B fährt. Die entsprechende AI-Software basiert auf einem neuronalen Netzwerk, das lernt, aufgrund von Filmen und Daten Voraussagen zu treffen und eigenständige Handlungen vorzunehmen. Diese Auffassung von künstlicher Intelligenz vertritt Musk.

Nachhaltiger Einfluss
Für Zuckerberg dagegen ist künstliche Intelligenz in erster Linie ein System, das Befehle versteht und Aufgaben erfüllt. In seiner Definition, die jener von Facebook sehr ähnlich ist, müssen diese Systeme extrem kundenfreundlich sein und auch all jenen Menschen zugänglich sein, die nichts von Technologie verstehen. Es können ja auch fast alle ein Smartphone bedienen, obwohl die wenigsten dessen Technologie verstehen.

Egal, was Musk oder Zuckerberg konkret unter künstlicher Intelligenz verstehen, beide sind überzeugt, dass diese Technologie wichtig ist und unser Leben nachhaltig beeinflussen wird. Kein Wunder also, sind beide von deren positiven Nutzen überzeugt, denn Musk und Zuckerberg sind typische Silicon-Valley-Vertreter, die mit technologischen Revolutionen die Welt verändern, sprich verbessern wollen.

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