Viele Menschen, das zeigt die Umfrage, sorgen sich, ob sie wegen den steigenden Preisen noch werden die Haushaltsrechnungen bezahlen können. (Foto: Shutterstock)

Die Covid-19-Pandemie, steigende Energie- und Lebensmittelkosten und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine tragen dazu bei, dass die Lebenshaltungskosten auf der ganzen Welt in die Höhe schiessen. Gemäss einer neuen Ipsos-Umfrage in elf Industrieländern im Auftrag des Weltwirtschaftsforums WEF hat jeder vierte Bewohner finanzielle Probleme.

Zwei Drittel der Befragten in der Türkei (67 %) gaben an, dass sie es «ziemlich» oder «sehr schwierig» finden, mit den steigenden Lebenshaltungskosten umzugehen, verglichen mit einem Sechstel (16 %) der Amerikaner und Deutschen. Die grösste Gruppe der Befragten gab an, «gerade so über die Runden zu kommen» – 34 % insgesamt und über die Hälfte (54 %) der Befragten in Polen. Nur ein Zehntel (11 %) der Menschen lebt komfortabel, und weniger als ein Drittel (29 %) hat das Gefühl, dass es ihm gut gehe.

Ausblick auf die persönlichen Finanzen im Jahr 2022

Die meisten Menschen erwarten, dass ihr Lebensstandard im kommenden Jahr sinken werde. Am optimistischsten sind die Befragten in Australien, den USA und Kanada, wo mehr Menschen glauben, dass ihr Lebensstandard «ein wenig» oder «sehr» steigen werde. In der Türkei erwartet die Mehrheit der Befragten (61 %) einen Rückgang ihres Lebensstandards, gefolgt von rund 40 % der Befragten in Grossbritannien und Frankreich.

Nur sehr wenige Menschen erwarten, dass ihr verfügbares Einkommen zunehmen werde. Fast zwei Drittel der Befragten in der Türkei (63 %) und in Grossbritannien (60 %) gehen davon aus, dass sie nach Begleichung ihrer offenen Rechnungen weniger Geld zur Verfügung haben werden.

Zu den grössten finanziellen Sorgen gehört es, die Haushaltsrechnungen bezahlen zu können. Fast drei Viertel der Befragten in der Türkei (72 %) und sechs von zehn Befragten in Polen (62 %), Grossbritannien (60 %) und Spanien (59 %) sind besorgt darüber, wie sie in den nächsten sechs Monaten ihre Rechnungen bezahlen sollten.

Steigende Kosten für Lebensmittel und Kraftstoff

Die Besorgnis über die steigenden Preise für Lebensmittel, Benzin und Energie ist weit verbreitet. Die meisten befragten Menschen (79 %) in den elf Ländern erwarten, dass die Kosten für den Lebensmitteleinkauf steigen werden. In Grossbritannien machen sich fast neun von zehn Menschen Sorgen um die Bezahlung von Lebensmitteln. Eine weitere Umfrage ergab, dass jeder siebte Erwachsene im Vereinigten Königreich in einem Haushalt lebt, in dem er oder eine andere Person hungert, Mahlzeiten auslässt oder die Portionen reduziert, um über die Runden zu kommen.

Mehr als drei Viertel der Menschen erwarten auch einen Anstieg der Stromrechnungen, wobei die Briten am ehesten mit einer Erhöhung rechnen (89 %), gefolgt von den Franzosen (85 %), den Deutschen und den Polen (je 84 %).

Wie die Menschen mit den steigenden Lebenshaltungskosten umgehen

Wenn die Krise der Lebenshaltungskosten sich bemerkbar macht, werden die Menschen ihre Freizeitaktivitäten einschränken, um die Kosten zu senken. Sie planen auch, die Ausgaben für Lebensmittel, Heizung und Strom zu senken und Entscheidungen über grössere Anschaffungen aufzuschieben. Nur relativ wenige Menschen wollen eine Gehaltserhöhung beantragen, sich Geld leihen oder in eine billigere Wohnung ziehen.

Die steigenden Lebenshaltungskosten werden in den meisten Ländern durch externe und globale Faktoren verursacht: die Lage der Weltwirtschaft (77 %), die Folgen der russischen Invasion in der Ukraine (76 %) und die Covid-19-Pandemie (72 %).

Aber auch die Politik der nationalen Regierungen spielt nach Ansicht von 70 % der Menschen eine Rolle bei den steigenden Preisen, darunter 80 % in der Türkei, 76 % in Polen und 72 % in den USA.

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