Der grössere Teil der Bevölkerung hält Wissenschafterinnen und Wissenschaftern für kompetent, qualifiziert, erfahren und verantwortungsbewusst.(Bild: Shutterstock)

Auf Wissenschaft und Forschung lässt eine Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer auch in normalen Zeiten nichts kommen. 56 Prozent der Wohnbevölkerung gaben im letzten «Wissenschaftsbarometer» an, ihr Vertrauen in die Wissenschaft sei «hoch» oder «sehr hoch». Noch stärker ausgeprägt ist diese Tendenz bei den jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmern der repräsentativen Umfrage. Fast drei Viertel der unter 34-Jährigen sprachen den Forschern das Vertrauen aus.

Ähnlich positiv fielen die Antworten auf die Frage aus, welche Eigenschaften man mit Wissenschafterinnen und Wissenschaftern verbinde. Der grössere Teil der Bevölkerung hält diese für kompetent, qualifiziert, erfahren und verantwortungsbewusst. Nur eine kleine Minderheit glaubt, Wissenschafter seien unmoralisch, unethisch und unaufrichtig.

Dieses Loblied auf die Schweizer Forschung und Wissenschaft wurde nicht etwa kürzlich gesungen, sondern die Umfrage fand bereits vor Jahresfrist statt – als die Debatte um Fake News und Klimaleugner die Schlagzeilen beherrschte und Zweifel an wissenschaftlicher Forschung nährte. In Zeiten der Corona-Krise dürfte der Vertrauensbonus der Experten weiter gestiegen sein. «Wir verfügen zwar über keine aktuellen Zahlen, aber über relativ starke Indizien», sagt Studien-Co-Leiter Mike S. Schäfer.

Der Professor für Wissenschaftskommunikation am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der Universität Zürich verweist auf die Zahlen, welche soeben das deutsche «Wissenschaftsbarometer» ermittelt hat. Diese zeigen im nördlichen Nachbarland einen überaus deutlichen Vertrauensgewinn: Fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) gaben Mitte April – als die Pandemiewogen bereits hoch gingen – an, eher oder voll und ganz in Wissenschaft und Forschung zu vertrauen. 2019 war es nicht einmal die Hälfte der Befragten (46 Prozent) gewesen. «Es gibt keinen Grund, warum es in der Schweiz anders sein sollte», kommentiert Schäfer das Ergebnis.

Wobei die Schweiz bei einem um zehn Prozentpunkte höheren Vertrauensbonus in die Wissenschaft startet als Deutschland. Der hohe Wert liege wahrscheinlich nicht zuletzt daran, dass das Grundvertrauen in die Institutionen in der Schweiz ohnehin hoch sei, vermutet der Kommunikationswissenschaftler. Daneben spiele wohl auch das im internationalen Vergleich hohe Qualitätsniveau der Schweizer Hochschulen mit: «In den Rankings figurieren unter den Top 100 bis 200 regelmässig ein halbes Dutzend Schweizer Unis, was für ein kleines Land beachtlich ist.»

«Der Anstieg trifft nicht alle gleich»

Der Präsident der Sozialhilfekonferenz SKOS, Christoph Eymann, erklärt, was die Pandemie für die Sozialhilfe bedeutet – und warum er der liberalen Fraktion nachtrauert.

«Höre nicht auf, an die Grenzen zu gehen – sie verschieben sich von selber»

Der ehemalige Olympiasieger Bernhard Russi über Glücksgefühle, Grenzerfahrungen und unerfüllte Träume – erster Teil des Gesprächs.

Amerika wird Donald Trump «überleben»

Manuel Sager, ehemaliger Schweizer Botschafter in Washington, erklärt, warum der US-Präsident nicht einfach durchmarschieren kann – und was dessen Wahl für die Schweiz bedeutet

Wie der Krieg in der Ukraine die Welt verändert hat

Angesichts alternativer Energiequellen ist Putins Versuch, Europa in Sachen Energie zu erpressen, gescheitert.

«Lugano gehört im Stahlhandel zur Weltspitze»

Luca Albertoni, Direktor der Tessiner Handelskammer, über den Handel mit Rohstoffen, Mode und die Bundesratswahlen.

Die Welt von heute verstehen

Eine kurze Geschichte der Gegenwart von Philipp Sarasin - anhand der zentralen Weichenstellungen in den 70er-Jahren.

Wenn die Gesellschaft zielgerichtet manipuliert wird

Für den Oxford-Professor Philip N. Howard gehört Fake-News auch im Westen zu gängigen politischen Strategien.

Wie man seine Passwörter vor AI schützt

Jedes zweite Kennwort ist in weniger als einer Minute geknackt – deshalb: je länger und komplizierter, desto sicherer

«Wer bei Wind umfällt, kommt nirgends hin»

Mattias Hüppi über seinen Wechsel vom Schweizer Fernsehen zum FC St.Gallen und sein Führungsprinzip.