(Quelle: facebook.com – Elizabeth Warren)

Falschmeldungen zu Angela Merkel, Hillary Clinton oder Brexit fluten Facebook und andere soziale Medien. Seit geraumer Zeit wird über die Wirkung von Fake-News bei Wahlen oder Abstimmungen berichtet und debattiert. Fakt ist: Bei Facebook können Fake-News nach wie vor beworben und so noch besser verbreitet werden. Allein Donald Trump schaltete seit Mai 2018 für mehr als 28 Mio. Dollar Wahlwerbung auf Facebook. Darunter waren viele Ungenauigkeiten und Fake-News. Wenn es um Fake-News geht, versucht Facebook sich neuerdings als Hüterin und Verteidigerin der Meinungsfreiheit darzustellen.

Schwindendes Vertrauen in die Elite
Die Verantwortung für die Problematik von Fake-News ganz auf die Online-Kanäle zu schieben, greift jedoch zu kurz. Das Vertrauen in die Institutionen, nicht nur in die Politik, sondern auch in die Medien, hat in den letzten Jahren gelitten. Unser politisches System und unser Wirtschaftssystem stehen unter Druck. Das verunsichert die Leute, was sie auf der Suche nach Antworten anfällig macht für falsche Nachrichten, aber auch für falsche Propheten.

Diese Entwicklung ist umso gefährlicher, je mehr Einfluss Social Media- und Online-Plattformen auf die Meinungsbildung der Bevölkerung gewinnen. Aus der neuesten Studie des Bundesamts für Kommunikation geht klar hervor, dass dieser Einfluss gerade bei jüngeren Menschen steigt.

Wer verbreitet Fake-News?
Hierbei gibt es unterschiedliche Motive. Nehmen wir vorerst die Verschwörungstheoretiker. Sie glauben an Theorien, die von der Wissenschaft und Öffentlichkeit abgelehnt werden. Falschmeldungen passen somit gut in ihr Weltbild. Treffen sie auf die Meldung einer bestimmten Quelle, verbreiten sie diese ungeprüft weiter. Oft nutzt hierbei eine Aufklärung wenig, da die Medien oder Behörden bei solchen Leuten bereits als Lügner gelten.

Falsche Informationen bei politischen Kampagnen
Fake-News werden auch als Instrument für politische Kampagnen genutzt: Dabei wird versucht, die Wähler zu manipulieren, um zu gewinnen. Bei solchen Kampagnen werden verschiedene Ansätze verfolgt und nicht immer ist klar, wer eigentlich der Absender solcher «Meldungen» ist und was der Grund der Verbreitung ist. Meist geht es «nur» darum, die andere Seite bei den eigenen Wählern schlecht zu machen oder etwa Nicht-Wähler zu verunsichern, so dass sie der Wahl fernbleiben. Bisweilen kann das Ziel auch sein, einen Keil in die Gruppe der Gegner zu treiben und einen Teil dazu zu bringen, gar nicht abstimmen zu gehen. Oder es geht auf einem höheren Level darum, dass das eine Land ein anderes destabilisieren kann, indem etwa der Unmut in der Bevölkerung zielgerichtet hochgekocht wird. Russland, China, Iran oder etwa die Türkei greifen zu solchen Mitteln und setzen dabei ein ganzes Arsenal an Mitteln ein: Sie schalten Fake-Seiten auf oder beeinflussen die Social-Media-Diskussion gezielt. Dies geschieht mit Troll-Farmen oder automatisierten Bots.

Geldmaschine Fake-News
Mit Fake-News lässt sich Geld verdienen: Eine dritte Gruppe sind die Betreiber von Websites oder Social-Media-Accounts. Sie wollen Leute auf ihre eigene Website bringen, damit Firmen dort Werbung schalten und so Geld in ihre Kasse fliesst. Hier spielen die Social-Media-Kanäle eine wichtige Rolle. Emotionale Geschichten und knackige Titel sprechen mehr Leute an. Mit sogenanntem «Klickbait», Klick-Ködern, schaffen sie es, dass wir auf ihre Website gehen. Und sie nutzen dafür natürlich die Verunsicherung der Gesellschaft.

Fake-News erreicht die PR-Branche
In einer aktuellen Recherche konnte buzzfeed aufzeigen, dass nicht nur die Politik von Fake-News betroffen ist. Es profitieren immer mehr Unternehmen von diesem System. Sie lassen Fake-News über Fake-PR-Firmen verbreiten. Diese nutzen dann etwa die gleichen Mittel wie Geheimdienste, die bereits erwähnten Fake-Seiten, Troll-Farmen oder Bots. Gerade für die PR-Branche ist Vertrauen ein hohes Gut. Dazu hat sich die Branche weltweit im Kodex von Lissabon klare Regeln auferlegt, an welche sich PR-Agenturen zu halten haben. Diese wichtige Vereinbarung ist für die PR-Branche ein Gütesiegel, welches unbedingt verteidigt werden muss. So steht im Artikel 3 deutlich:

«In der Ausübung ihres Berufes beweisen die Public Relations-Fachleute Aufrichtigkeit, moralische Integrität und Loyalität. Insbesondere dürfen sie keine Äusserungen und Informationen verwenden, die nach ihrem Wissen oder Erachten falsch oder irreführend sind. Im gleichen Sinn müssen sie vermeiden, dass sie – wenn auch unbeabsichtigt – Praktiken oder Mittel gebrauchen, die mit diesem Kodex unvereinbar sind.»

Leider bleibt aber kein anderer Ausweg, als mit Fake-News zurecht zu kommen. Darum wird es immer wichtiger, Fake-News erkennen zu können, über mögliche Fake-News zu informieren und vor allem den Jugendlichen die nötigen Werkzeuge mitzugeben, damit sie mit dieser Entwicklung klarkommen. 

Mit diesen zehn Regeln erkennen Sie Fake-News

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