Dieses Ranking sollte hellhörig machen. Die Schweiz belegt in den internationalen Vergleichen jeweils Spitzenplätze, wenn es um Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft oder globale Vernetzung geht. Doch werden die englischsprachigen Fähigkeiten untersucht, reicht es lediglich für den 19. Platz. Zum ersten Mal seit der Veröffentlichung der Umfrage ist die englische Sprachkompetenz der Schweizerinnen und Schweizer im Vergleich zum Vorjahr (2018: Platz 15) sogar gesunken. Zu diesem beunruhigenden Resultat kommt der EF English Proficiency Index. Das globale Ranking der privaten Bildungs- und Sprachunternehmen basiert auf Online-Lese- und Hör-Tests unter 2.3 Millionen Erwachsenen in 100 Ländern.
Einmal mehr dominieren nordeuropäische Länder das Ranking: Die Niederlande liegen an der Spitze, gefolgt von Schweden, Norwegen und Dänemark. Diese Länder verfügen über «sehr hohe» Englischkompetenzen. In der Kategorie «hohe» Kompetenzen, liegen Ungarn, Rumänien, Serbien und Kenia – alle noch vor der Schweiz.
Die Studie verzeichnet in allen Schweizer Sprachregionen (Deutsch, Französisch, Italienisch und Romanisch) einen leichten Rückgang. Internationale Städte wie Genf und Zürich bilden dabei keine Ausnahme. Lausanne ist der einzige Ort, an dem die Forscher Fortschritte verzeichnen konnten. EF Schweiz Direktor Christopher Hein hält dazu fest: «Das Schweizer Bildungssystem ist fortschrittlich, wenn es um den Englischunterricht geht, aber es gibt immer noch keinen sehr starken praktischen Schwerpunkt.» Und weiter: «Es müssen Anstrengungen unternommen werden, damit sich der Abstand zwischen der Schweiz und den Spitzenländern nicht vergrössert.» Mit dieser Einschätzung ist Hein nicht allein. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Schweiz in den nächsten Jahren ja weiterhin ein wichtiger Akteur im Welthandel bleiben will.