Bei neuen Handynetzen und bei Elektrofahrzeugen führend: Die Volksrepublik China ist eine technologische Grossmacht. (Bild: Fotolia)

Das Gipfeltreffen der globalen Champions in den Bereichen Innovation, Wissenschaft, Technologie und Unternehmertum fand dieses Jahr im September in Tianjin, China, statt. Dabei liess es sich die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt nicht nehmen, die Teilnehmenden und die Welt mit acht Fakten zu überraschen. Die Botschaft klar: «Wir sind eine technologische Grossmacht.» Und dies zurecht.

China ist dabei, das weltweit erste 5G-Netzwerk aufzubauen.
Nachdem uns die Mobilfunkindustrie 4G- oder LTE-Netze zur Verfügung gestellt hat, dreht sich die ganze Diskussion um die Zukunft des Internets um 5G – und die Vorherrschaft Chinas in diesem Bereich. 5G wird mit Spannung erwartet, da es die verfügbare Bandbreite für den Betrieb von Hochgeschwindigkeitsgeräten drastisch erhöhen wird. Dies ist umso wichtiger, als in den nächsten Jahren eine grosse Anzahl zusätzlicher Geräte ans Netz gehen soll.

Obwohl noch niemand 5G eingesetzt hat (frühere Generationen des mobilen Internets wurden von Europa und den USA eingeführt), gilt China als am weitesten fortgeschritten beim Aufbau der notwendigen Infrastruktur. Branchenexperten sind sich weitgehend einig, dass die chinesischen Industrieunternehmen, falls China in der Lage ist, den Wettlauf um 5G zu gewinnen, überproportional zulegen werden.

China ist weltweit führend bei Elektrofahrzeugen.
China ist der grösste Markt für batteriebetriebene Autos. Von den 1,1 Millionen im vergangenen Jahr weltweit abgesetzten Fahrzeugen wurden fast 600’000 Stück in China produziert und verkauft. Dieser Aufschwung ist nur zu einem Teil auf die Grösse des Markts zurückzuführen. Ebenso ausschlaggebend ist die proaktive Politik Pekings, welche stets das gesamte System im Blick hat, also Konsumenten, Automobilkonzerne und die Infrastruktur. Dieser gesamtheitliche Ansatz sucht weltweit seinesgleichen.

China hat das weltweit grösste CO2-Handelssystem.
Es besteht grosse Hoffnung, dass China als weltgrösster CO2-Emittent das grösste CO2-Handelssystem erfolgreich lancieren wird. Das im Dezember 2017 gestartete Programm bildet das Herzstück zur Erfüllung der Pariser Klimaabkommen; es wird voraussichtlich 2020 vollständig in Kraft sein. Obwohl zunächst nur auf die Energieerzeuger ausgerichtet, wäre es immer noch doppelt so gross wie das EU-eigene System und zehnmal so gross wie das kalifornische.

Zwei Drittel aller Investitionen in Künstliche Intelligenz erfolgen in China.
Die chinesische Regierung unterstützt sämtliche Initiativen, um China als führende Nation im Bereich der künstlichen Intelligenz zu etablieren. Aber sie handelt nicht allein, denn der Privatsektor engagiert sich stark in der Erforschung und der praktischen Umsetzung der Künstlichen Intelligenz. Nach jüngsten Untersuchungen der Tsinghua University gehen derzeit zwei Drittel der weltweiten Investitionen in Künstliche Intelligenz nach China, was 2017 zu einem Wachstum von 67 Prozent geführt hat. China liegt mittlerweile bei der Anzahl Patente, Forschungspapiere und Zitate in Führung, vor den USA und Japan.

China will als erste Nation die «dunkle Seite» des Mondes erkunden.
China hatte noch nicht einmal den ersten Satelliten startklar gemacht, als die USA bereits Astronauten auf den Mond schickten. Fünfzig Jahre später will China die erste Nation sein, die die andere Seite des Mondes erkundet. Diese Mission soll noch dieses Jahr starten und ist Teil eines umfassenderen strategischen Projekts. China will bis 2030 zu den führenden Weltraummächten aufschliessen. Teil dieses Plans ist es, im Jahr 2020 eine Sonde auf den Mars zu schicken, während auch eine Mondlandung mit Menschen geprüft wird.

Chinas blühende Kaffeelandschaft steht an der Spitze der Innovation.
Kaffee wird in China zum Big Business, und hinter der Begeisterung steckt auch die Technologie. Mobile Zahlungen über QR-Codes sind seit Jahren in Betrieb, aber die neueste Entwicklung zur Verbesserung des Kundenerlebnisses ist der Roboter Barista. Gemäss des in Shanghai ansässigen Unternehmens verbessert der Einsatz von Robotern die Qualität des Kaffees und bietet die Möglichkeit, das Getränk zu personalisieren. Zudem spare man bei Personal, Ausbildung und Platz.

China wird bis 2022 der grösste Markt für Roboter.
Nicht nur in Cafés warten Roboter mit ihrer Präsenz auf. Das verarbeitende Gewerbe des Landes investiert immense Summen, um den Arbeitskräftemangel zu beheben und seinen Wettbewerbsvorteil in den Zukunftsbranchen zu festigen. China ist der weltweit grösste Markt für Industrieroboter. 2017 wurden 141’000 Stück gekauft, fast 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Drei Viertel dieser Roboter werden importiert, obwohl die chinesischen Hersteller zunehmend wettbewerbsfähig sind.

China setzt auf Blockchain.
Obwohl China von Kryptowährungen wie Bitcoin nicht gerade begeistert ist, setzt es zunehmend auf die zugrunde liegende Technologie Blockchain. Im Mai nannte sie Präsident Xi Jinping eine «bahnbrechende Technologie». Es werden Anwendungen für die Logistik, die Aufbewahrung von Krankenakten oder die Erfassung von Finanztransaktionen entwickelt. Im August sorgte die 24-jährige Pekinger Unternehmerin Xu Ke für Schlagzeilen, als sie Chinas erstes blockkettenbasiertes soziales Netzwerk Ono ins Leben rief.

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