Blockchain und das Vertrauen
Sieben Fragen zu einer revolutionären Technologie.
Blockchain ist die Technologie hinter Bitcoin und anderen Kryptowährungen. (Bild: Fotalia)
Voller Faszination verfolgen wir den Höhenflug von Bitcoin, der innert kürzester Zeit einen Höchststand nach dem anderen erklimmt und unbegrenzte Gewinne für Anlegerinnen und Anleger in Aussicht stellt. Auch wenn Skeptiker und Kritiker zunehmend einen Crash von Bitcoin voraussagen und vor unüberlegten Investitionen warnen – die Technologie, auf der Bitcoin und die anderen Kryptowährungen basieren, dürfte von allfälligen Verwerfungen nicht tangiert sein. Mehr noch: Zahlreiche Experten sind vom revolutionären Potential dieses Protokolls überzeugt und messen der komplizierten Technologie dahinter die gleiche Bedeutung zu wie dem Internet. Sie dürfte unser Leben und unsere Arbeit umkrempeln.
Wie kam es zur Blockchain?
Geschäfte über das Internet abzuwickeln, ist ohne Vertrauen sehr schwierig. Da es der Infrastruktur an Sicherheit fehlt, haben wir oft keine Wahl. Wir müssen Intermediären (Banken, Versicherungen, Notaren, Behörden etc.) vertrauen. Im Jahr 2008 kam es zur Finanzkrise. Dies war der ideale Zeitpunkt für eine Person oder Gruppe, unter dem Pseudonym Satoshi Nakamato eine neue Methode für ein elektronisches, direktes Zahlungssystem für eine Kryptowährung namens Bitcoin vorzustellen. Menschen auf der ganzen Welt versuchen dieses Protokoll zu verstehen, mit dem man Vertrauen mittels eines cleveren Codes erzeugen kann. Dies hat es zuvor noch nie gegeben – sichere und direkte Transaktionen zwischen zwei oder mehreren Parteien, authentifiziert durch die Zusammenarbeit der Masse, angetrieben durch kollektives Eigeninteresse und nicht mehr durch den Profitgedanken grosser Unternehmen.
Wie funktioniert Blockchain?
Die Blockchain funktioniert wie ein öffentliches Kassenbuch, in welches Transaktionen eingetragen werden. Es ist aber nicht bei einer zentralen Stelle hinterlegt, sondern wird auf vielen Computern gespeichert. Es können nur neue Einträge hinzugefügt werden. Alte Einträge – also Transaktionen aus der Vergangenheit– können nicht verändert werden. Neue Einträge müssen von allen Computern, auf denen eine Kopie gespeichert ist, authentifiziert werden. Alle Transkationen sind öffentlich, aber die Absender und Empfänger von Transaktionen sind verschlüsselt. Bei der Blockchain handelt es sich somit um ein Transaktionsregister, welches aufgrund der dezentralen Struktur besonders sicher vor Angriffen und Ausfällen ist.