Angst um den Job: Für Arbeitende ist die Globalisierung in der Schweiz kein Grund zur Sorge. (Bild: Fotolia)

Man reibt sich verwundert die Augen. Die Arbeitslosenquote ist in diesem Mai von 2,7 auf 2,4 Prozent gesunken und ist damit so tief wie seit zehn Jahren nicht mehr. Als hätte es die Finanz-, die Euro- und die Wirtschaftskrise ebenso wenig gegeben wie den doppelten Frankenschock. Der robuste Schweizer Arbeitsmarkt widerlegt auch die Befürchtungen, dass die Globalisierung und der internationale Handel zu höheren Arbeitslosenzahlen in der Schweiz führten.

Risiko, arbeitslos zu werden, ist gering
Dies haben drei Basler Wirtschaftswissenschafter in einer empirischen Studie nachgewiesen. Lukas Mohler, Rolf Weder und Simone Wyss von der Universität Basel analysierten die Daten von 33’000 Beschäftigten im schweizerischen Industriesektor zwischen 1991 und 2007 und stellten fest, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen der Zunahme von Importen und dem Risiko, arbeitslos zu werden. Dies galt auch dann, wenn verschiedene Spezifikationen wie der Handel mit dem Norden und dem Süden, der Handel von Fertig- und Zwischenprodukten oder unterschiedliche Schätzmethoden berücksichtigt wurden. Die drei Forscher haben ihre Resultate im Swiss Journal of Economics und Statistics publiziert.

Die Studie bestätigt aber, dass auf der einen Seite der internationale Handel über die Spezialisierung auf allen Stufen viel zum hohen Einkommen in der Schweiz beiträgt. Gleichzeitig verlange die Globalisierung aber eine hohe Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten auf die schnell ändernden Marktbedürfnisse und Technologien. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass niedrig qualifizierte Arbeitskräfte generell ein höheres Risiko haben, arbeitslos zu werden, namentlich Arbeitnehmer ohne Schulabschluss und Teilzeitangestellte. Allerdings beeinflussen der internationale Handel und die Globalisierung dieses Risiko nicht.

Arbeitsmarkt funktioniert gut
«Der schweizerische Arbeitsmarkt scheint also gut zu funktionieren und die Veränderungen im Weltmarkt bisher gut zu verdauen», kommentiert Weder die Studienergebnisse in einer Medienmitteilung. Die beobachtete Zunahme der Arbeitslosigkeit bei den niedrig Qualifizierten im Vergleich zu den hoch Qualifizierten muss durch andere Faktoren erklärt werden. Eine wichtige Rolle dürften dabei die beiden Faktoren Immigration und Technologie spielen.

Warum Basel von den Expats geliebt wird

Die Liste der 50 wertvollsten Sportteams zeigt, dass Europa gegen die USA keine Chance hat.

Die Städte und ihre Vororte ticken ziemlich anders

Prioritäten und Gegensätze in sieben Charts.

«Neutralität ist ein beliebiger, ein bequemer Begriff»

Ständeratspräsident Hans Stöckli über sein Präsidialjahr der anderen Art, über seine Liebe zu Freiheit und Macht – und über die Rolle der Schweiz in einer unsicher gewordenen Welt.

Conradin Cramer: «Politik kann man lernen»

«Täglich grüsst das Murmeltier» oder wie man Regierungsrat wird - ein Handbuch

In den Tiefen der «Neuen Zürcher Zeitung»

Ein kritisches Porträt des ehemaligen Redaktors und Korrespondenten Friedemann Bartu.

Das “Spiel” um Zentralasien – und die Rolle der Schweiz

Wie der Krieg in der Ukraine das «Seidenstrasse»-Projekt der Chinesen vor neue Probleme stellt

«Die Russen denken, dass der Westen Demokratie spielt»

Die Historikerin und Russlandexpertin Botakoz Kassymbekova lehrt an der Universität Basel. Die Kasachin erklärt, warum der Angriff auf die Ukraine nur der Anfang war.

Navigieren in unruhigen Gewässern

Die aktuelle Wachstumsschwäche verstellt den langfristigen Blick auf die steigenden Compliance-Anforderungen

«De-Sede-Ledermöbel kommen fast in jedem James-Bond-Film vor»

Die Unternehmerin Monika Walser über Kunden aus Hollywood, Auftritte in den 007-Streifen und die Lancierung einer eigenen Handtaschenkollektion.